10 Entwicklungsschritte wie Pierer Mobility bei der Einführung des Cost Engineerings vorgegangen ist:
Herr Gumpinger erklärt "Es ist relativ einfach, die Prozesse für Should Costing, Target Costing und What-If Analyse zu entwickeln. Diese zu implementieren und zu etablieren war die größte Herausforderung." Im Webinar "Cost Engineering in the 21st century" teilt Herr Gumpinger die Learnings der Pierer Mobility AG auf ihrem Weg, welche nachfolgend zusammengefasst sind:
1
Wir haben mit dem Einkauf angefangen, weil wir hier schneller Kosteneffekte zeigen können. Wenn in Verhandlungen mit Should Costing gearbeitet wird und es mit Lieferanten konkret weiterentwickelt wird, sieht man schnell die Auswirkungen auf den Spend. Zusätzlich war es ein großer Vorteil für die Einkäufer, Unterstützung zu bekommen und dadurch von der Versachlichung der Verhandlungen zu profitieren.
“Deshalb war die Veränderung im Bereich des Einkaufs sehr einfach und schnell: weil die Personen es als große Hilfe angesehen haben.”
2
Nachdem Cost Engineering im Einkauf gut etabliert war, haben wir weitergemacht, wo man am meisten erreichen kann, es aber am längsten dauert: in der Entwicklung und im Produktmanagement. Wir standen vor der Herausforderung, dass das Mindset im Engineering und Produktmanagement nicht so vorbereitet war und es eine große Veränderung nach sich gezogen hat.
3
Wir haben bereits im Vorfeld die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen: Wir haben unterstützende Kollaborations-Tools wie Jira verwendet, um eine gezielte Zusammenarbeit zu erreichen. Wir haben die nötigen Vorbereitungen getroffen, um später alles in einem Data Lake speichern zu können. Dadurch werden die verschiedenen Systeme wie SAP oder Microsoft DevOps vereint und wir können Data Mining betreiben.
4
Im Produktmanagement haben wir mit einfachsten Konfigurationen begonnen, um rasch erste Kalkulationen von Gesamtfahrzeugen zu erstellen und den Business Case rechnen zu können. Denn: Ohne Business Case sollte kein Produkt in die Entwicklung kommen.
5
Wurde der Business Case gerechnet, wird er überführt in ein Target Costing: Abgeleitet vom Business Case ergeben sich die Targets von Baugruppen-Ebene bis sogar hinunter auf Bauteil-Ebene. In What-If Analysen werden regelmäßig, in Abhängigkeit der Reifegrade der Konstruktionen, die Datenstände bewertet. In Simulationen wird eruiert, wo Verbesserungspotential liegt.